Feriendorf am Silberbornbad

Artikel aus einer Tageszeitung Bad Harzburg – Braunlage von Samstag, 02.12.2017

Verträge für das Feriendorf am Silberbornbad unterzeichnet

Feriendorf am Silberbornbad – Österreichischer Bauträger RM Bauträger GmbH errichtet für 25 Millionen Euro insgesamt 63 Ferienhäuser und drei Chalets auf 4,6 Hektar Fläche

Von Heinz-Georg Breuer

Bad Harzburg. Der dicke Aktenordner, den der Bürgermeister in gewohnt plakativer Manier vor sich hertrug, machte die Dimension deutlich. Nach langem Vorlauf mit Flächenordnung durch Zukauf, Investorenwechsel und mehrmaliger Umplanung beim Baurecht noch bis zuletzt war es gestern soweit: Stadt, KTW und Investoren unterzeichneten vor dem Notar die Verträge für das geplante Feriendorf am Silberbornbad in der Nachbarschaft des Silberbornbads.

Dabei kamen Bürgermeister Ralf Abrahms, KTW-Chef Bernd Vollrodt, Investoren-Geschäftsführer Jakob Miklau (RM Bauträger GmbH) und Projektentwickler Bruno E. Kittel (Consello) fast in den Genuss einer Autogrammstunde, waren doch einige Vereinbarungen zu unterschreiben: Neben dem Kaufvertrag auch ein städtebaulicher Vertrag über die Erschließung und Ausgleichsmaßnahmen – bei letzten ist auch die Forst im Boot – und nicht zuletzt ein Betriebsvertrag zwischen KTW und Feriendorf-Betreiber.

Alles zusammen umfasst das 25 Millionen Euro schwere Feriendorf am Silberbornbad Vorhaben, bis zur geplanten Eröffnung im Frühjahr 2020, an der L 501 neben dem Silberbornbad in Richtung Göttingerode auf 4,6 Hektar Fläche 63 freistehende Ferienhäuser sowie drei Chalets mit weiteren 45 Appartements in Holzbauweise zu errichten – allesamt winterfest und mit eigener Sauna und Beheizung. Die Häuser erhalten einen direkten Zugang zum Bad für dessen kostenfreie Nutzung. Auf letztes kam es den Harzburgern laut Vollrodt vor allem an, erwirtschaftet doch das Silberbornbad mit rund 100.000 Euro monatlich ein erkleckliches Betriebsdefizit, was bekanntlich dazu führte, dass es nur noch fünf Monate im Jahr geöffnet ist.

Bad wieder länger auf

Mit Inbetriebnahme des geplanten Feriendorfs soll diese Zeit wieder auf sieben Monate ausgedehnt werden. Die kalkulierten 200.000 Euro Mehrkosten im Jahr teilen sich die KTW und die Betreibergesellschaft Fericon Silberborn Bad Harzburg GmbH je zur Hälfte.

Nicht die einzige Kröte, die der Investor aus dem österreichischen Klagenfurt schlucken muss, der gestern darauf hinwies, dass er für die Wanderung der genannten Spezies auch einen Tunnel im Rahmen des Biotop- und Artenschutzes baut. Auch ein Naturteich werde angelegt, den man ebenso fürs Löschwasser nutzen könne, das man hoffentlich nie braucht. Ob es die Naturschützer besänftigt, die im Vorfeld die Entlassung von Flächen aus dem Landschaftsschutz heftig kritisiert hatten, bleibt abzuwarten.

Projektentwickler Kittel aus Hof/Saalewies gestern vor dem Unterzeichnungstermin jedenfalls mehrfach auf „hohe Umweltauflagen“ hin. Gleichwohl gehen er und Investor Jakob Miklau das Projekt mit optimistischem Elan an und verkünden bereits „in Kürze“ die ersten Erschließungsmaßnahmen.

Miklau betonte, die RM Bauträger GmbH mit insgesamt 25 Unterfirmen, die unter anderem ein 600-Betten-Hotel in Kärnten betreibt, habe Erfahrungen mit Feriendörfern in hochwertiger Bauweise – seit dem Vorjahr auch in Deutschland an insgesamt 5 Standorten. Das Objekt im Harz habe man im Jahre 2015 angeboten bekommen. Die Vermarktung und Vermietung der Ferienhäuser nach Fertigstellung werde die TUI managen.